Wandelzeit
Ein fortlaufendes Gedicht über die Veränderungen der letzten 50 Jahre
Wir leben in den spannendsten Zeiten, die es je gab. Noch nie hat sich die Welt so schnell, so tiefgreifend verändert wie in den letzten fünf Jahrzehnten. Technologischer Fortschritt, gesellschaftlicher Wandel, globale Krisen – vieles ist gleichzeitig Chance und Herausforderung. Dieses Gedicht ist mein persönlicher Versuch, diesen Wandel einzufangen.
Kalter Krieg
Die Mauern fielen, kalt und grau,
und Hoffnung lag in offnen Händen.
Doch Frieden blieb ein ferner Bau,
zu schwer, ihn wirklich zu vollenden.
Menschheit & Urbanisierung
Wir lebten langsam, ohne Sicht,
vier Milliarden, Zeit zum Leben.
Jetzt zählt man uns im Städtelicht –
acht Milliarden, die sich selbst aufgeben.
Internet
Ich wählte einst mit Ton mein Ziel,
ein Knacken, Pfeifen – schriller Klang.
Jetzt trägt mich Glas durch jedes Spiel,
mein Bildschirm sieht mich – irrer Zwang.
Von Privat zu BigData
Wir wurden selbst zum Datensatz,
in Listen, Scores und Rasterkarten.
Was einst ein Mensch war, wird ersetzt,
durch Muster, die auf Antwort warten.
Klima & Wandel
Die Erde stöhnt im Hitzebiss,
der Regen fällt in falschen Zonen.
Der Mensch verbrennt, was heilig ist –
für Profite, die den Tod bewohnen.
Weltraum & Erkenntnis
Im All die Spiegel – Hubble, Webb –
sie sahen tiefer als das Sehen.
Und zwischen Raumstation und Web
beginnt der Mensch, sich zu verstehen.
Medizin & Forschung
Was gestern galt, ist heut geheilt,
die Medizin schreibt neue Lieder.
Der Mensch, der früher oft verweilt,
geht durch das Leid – und kommt auch wieder.
Gender & Identität
Der Körper war einst fest gemeint,
zwei Kästchen, Stempel, stummes Schweigen.
Jetzt ist, was war, bunt vereint.
Identität darf endlich Farben zeigen.
… to be continued. Weil Geschichte keine Pause macht und wir mitten drin sind.
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